Aktuelles
Ich wurde seitens des Klimanetzwerks Forchheim gebeten, als Vertreter der FW in wenigen Minuten etwas bzgl. unserer Position zu den Themen Windkraft im Landkreis und zum Klimapakt Bayern zu sagen, nachdem aber das heutige Motto lautet „Klimaschutz ist Menschenschutz“, gestatten Sie mir auch ein paar grds. Worte.
We choose to go to the moon, not because it is easy, but because it is hard.” Dieses Zitat stammt aus einer Rede von J.F. Kennedy. Indem Kennedy betonte, man müsse zum Mond, gerade weil es so herausfordernd ist, machte er die Mission zu einer ganz besonderen Aufgabe. Eine Aufgabe, der nur ein geeintes, starkes Land gewachsen war.
Das gilt auch für den Klimaschutz. Anders als etwa das Wort Klimaschutz suggeriert, geht es letztlich nicht darum, das Klima zu „schützen“, sondern um das menschliche Überleben auf unserem Planeten. Die unabdingbaren Veränderungen, die notwendig sind, um die Erde bewohnbar zu halten, werden vielfach auf Probleme, Verzicht und Kosten reduziert, anstatt sie verbal und mental zu erstrebenswerten Botschaften einer guten Zukunft und der Lebensqualität auszugestalten.
Das Reden über Probleme schafft Probleme. Das Reden über Lösungen schafft Lösungen. Wann immer Klimaschutz und Nachhaltigkeit also Thema sind, wer Menschen für nachhaltige Veränderungen gewinnen will, sollte deshalb positive Bilder und Gefühle in ihren Köpfen erzeugen. Denn Worte beeinflussen nicht nur unser Denken, sondern auch unser Tun!
Nun zu unseren Positionen. Fangen wir mit dem Klimapakt Bayern an:
Der Klimaschutz ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Um der Bedeutung des Klimaschutzes gerecht zu werden, haben wir es erreicht, dass der Klimaschutz Verfassungsrang erhält. Für uns heißt Klimapolitik auch Energiepolitik. Denn die Hauptursache des fortschreitenden Klimawandels ist die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Erdgas. Wir FREIE WÄHLER sind von der Idee der dezentralen Energiewende überzeugt. Durch das 2020 von der bayer. Staatsregierung vorgestellte Klimaschutzgesetz sind wir nun einen großen Schritt weitergekommen.
Das aufgelegte bayerische Klimaschutzprogramm ist eine Grundlage, um unsere selbst gesteckten Klimaziele erreichen zu können. Diese lauten, bis 2040 klimaneutral zu werden – also zehn Jahre früher als die Europäische Union. Es umfasst in den fünf zentralen Aktionsfeldern – erneuerbare Energien und Stromversorgung, natürliche CO2-Speicherung (Wald, Moore, Wasser), Klimabauen und Klimaarchitektur, smarte und nachhaltige Mobilität sowie Tech, Klimaforschung und Green IT – derzeit knapp 150 Einzelmaßnahmen aus den Bereichen Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimaforschung. Wir renaturieren u.a. Moorflächen, bauen Photovoltaik aus und fördern zahlreiche Projekte von der Wasserstofferzeugung bis zum Radschnellweg. Und in Zukunft scheinen interessante Optionen wie Großwärmepumpen an Gewässern in greifbare Nähe zu rücken. Wir gehen die Herausforderungen der Zukunft trotz der derzeit schwierigen Rahmenbedingungen an – mit Vernunft und ohne die Menschen zu überfordern. Bis 2040 will Bayern mind. 22 Milliarden Euro investieren. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass wir aktuell der Zielfortschreibung etwas hinterherhinken. Insbesondere beim Ausbau der Windenergie, für die nun, nachdem die FW die 10H-Regelung der CSU aufweichen konnten, auch Flächen in Bayer. Staatsforsten zur Verfügung stehen.
Die FW bekennen sich klar zu den Zielen des bayerischen Klimaschutzgesetzes und des Klimaschutzprogramms, für uns ist das Ziel Klimaneutralität bis 20240 keine leere Worthülse. Wir setzen auf einen Energiemix aus regenerativen Energien, auf Wissenschaft und Forschung i.S. Speichertechnologien und Netzausbau und darauf, dass es uns gelingt, die Menschen mitzunehmen und nicht zu überfordern.
Zur Windkraft im Landkreis Forchheim:
Der Planungsverband Oberfranken West hat 2024 den Weg freigemacht für sechs neue Vorranggebiete für Windenergieanlagen in Ebermannstadt, Eggolsheim sowie am Rennsteig im Lkrs. Kronach. Bei uns betrifft es konkret die Vorranggebiete „Lange Meile“ bei Ebermannstadt und Eggolsheim. Der Anteil der Vorranggebiete an der Fläche des Regionalen Planungsverbandes wächst mit diesen neuen Gebieten von 0,6 im Jahr 2022 auf nun gut 1,0 Prozent der gesamten Fläche. Der Bund hat im sogenannten „Wind-an-Land-Gesetz“ für den Freistaat Bayern verpflichtende Flächenziele für mögliche Windenergieanlagen festgelegt: 1,1 Prozent bis Ende 2027 und 1,8 Prozent bis Ende 2032.
Der Planungsverband Oberfranken-West, in dem auch Vertreter der FW mitwirken, hat es sich zum Ziel gesetzt, das 1,8-Prozent-Ziel bereits deutlich früher zu erreichen.
Darüber hinaus sehen wir FW weitere Potentiale für die Errichtung neuer Anlagen innerhalb unseres Landkreises, dafür, wie auch bei der Umsetzung in den ausgewiesenen Vorranggebieten, braucht es aber noch Überzeugungsarbeit, denn der Widerstand einiger Bürger ist ernst zu nehmen und darf nicht verschwiegen werden.
Wir FW stehen also klar zum Ausbau der Windkraftanlagen in unserem Landkreis, dieser soll aber möglichst gemeinsam mit den Bürgern und Kommunen vor Ort geschehen. Wir brauchen Geschäftsmodelle, von denen wir alle profitieren. Wenn das Geld aus der Region kommt - von Bürgern, Genossenschaften, heimischen Stadtwerken etc. - dann bleiben auch die Gewinne hier. Um all das zu erreichen, leisten wir mit unseren Bürgermeistern und Kommunalpolitikern Überzeugungsarbeit und wir sind im Gespräch mit unseren lokalen Energieversorgern, weil wir diese als strategisch wichtige Partner sowohl i.S. Bau von Neuanlagen, Ausbau der Netzinfrastruktur und der Speichertechnologie betrachten.